dior taschen online shop Es ist schon ein etwas ulkiger Anblick: Da drehen sich in einem Schaufenster eines leerstehenden Ladens in der Karl Marx Allee rund 130 Dederon Beutel auf einer Leine im Kreis um einen ausrangierten Fahrradrahmen. Im Schaufenster sitzt eine junge Frau und näht. Beutel. Aus Gardinen, Baumwolle, Regenschirmplanen und anderen Stoffresten. Ein Bild, das eher in eine Persiflage auf die gewesene DDR als in einen Ausstellungsraum paßt. Doch es ist eine Kunstperformance, die Iris Kettner da mit dem Lieblingseinkaufstragegerät der Ostdeutschen in Szene gesetzt hat. Denn jedes Teil aus der Kunstfaser, die anläßlich des 25. Geburtstages der DDR entwickelt und daher DeDeRon genannt wurde, habe seine eigene Geschichte, meint die 30 Jahre alte Bildhauerin. Und die findet die geborene Mainzerin mitunter so spannend, daß sie ihre Installation auf einer der Prachtmeilen des Berliner Ostens mit den Erzählungen der ehemaligen Beutel Besitzer vom Band untermauert. dior taschen online shop Die meisten Tragetaschen, die beim Berühren ein nicht gerade angenehmes Gefühl auf der Haut hinterlassen, stammen von älteren Damen. Die einen haben sie selbst mal aus einer Kittelschürze gezaubert (sogar Dederon war mancherorts Mangelware). Andere scheinen über die Jahrzehnte hinweg mit ihrem Beutel schier zusammengewachsen zu sein. Das Gute daran: Obwohl kaum aus der Hand gelegt, hat der Beutel nicht mal Schaden genommen. Praktisch war er sowieso. In ihm konnten ungesehen mehrere Flaschen "Blauer Würger" (Korn) verschwinden. Und wo in Werkskantinen ein Schichtbeutel auftauchte, waren die Stullenbüchse aus Alu und die Thermoskanne mit Kaffee nicht weit. Die Damenwelt der Büros knüllte morgens die Stoffhülle klitzeklein in der Handtasche zusammen, um sie froh zu zücken, wenn sie in der Mittagspause unverhofft auf Bückware traf. Die besonders guten Teile konnten wie eine große Geldbörse oben zugeknipst werden und waren innen mit Gummi gefüttert. dior taschen online shop dior handtaschen günstig Der Stoffbeutel ist zwar aus dem Straßenbild im Osten weitgehend verbannt. Aber verschwunden ist er beileibe nicht. Immer wieder trifft Iris Kettner Leute mit den Beuteln, von denen keiner einem anderen gleicht. Auch Schauspieler Kurt Böwe huldigt als Kommissar Groth im "Polizeiruf" der DDR Reliquie, indem er sie am Henkel durchgefaßt und einmal ums Handgelenk in die Handinnenfläche gelegt lässig auf dem Rücken schlenkert. Als Iris Kettner 1991 vom Westen in den Osten zog, war sie von den schrillen Farbbeuteln zwischen den damals noch trist grauen Fassaden und farblosen Schaufenstern fasziniert. "Ich wollte unbedingt einen solchen Beutel besitzen, aber kein Geld dafür ausgeben", gesteht die junge Frau. Da kam ihr die Idee, einen "modernen" gegen einen Dederon Beutel zu tauschen. Sie setzte sich in eine Ladenpassage in Halle, nähte schicke Baumwollteile und wechselte diese mit den Dederonhüllen der Passanten. Inzwischen besitzt die Wahlberlinerin knapp 200 Stück. Etwa 40 stammen aus ihrer derzeit laufende Berliner Aktion. Doch genug hat sie noch lange nicht. Wer noch eine solche Ost Fossilie besitzt, kann sie für die Kunst opfern. dior taschen online shop dior taschen online shop
Die Künstlerin ist bis zum 14. Weitere Informationen, insbesondere darüber, ob und wie personenbezogene Daten erhoben und verarbeitet werden, finden Sie in unseren DatenschutzbestimmungenDie Moderation der Kommentare liegt allein bei DIE WELT. Allgemein gilt: Kritische Kommentare und Diskussionen sind willkommen, Beschimpfungen / Beleidigungen hingegen werden entfernt. Wie wir moderieren, erklären wir in den Nutzungsbedingungen. dior taschen online shop dior taschen online shop dior taschen online shop dior taschen preise dior taschen online shop dior taschen online shop
Die gebeutelten Ostdeutschen dior taschen online shop dior taschen online shop dior taschen online shop dior handtaschen online shop dior taschen online shop dior taschen online shop