SinnestäuschungenDas klingt arg esoterisch, aber Mills ist zu sehr Autor, um sich selbst allzu wörtlich zu nehmen. Die vermeintlichen Verschiebungen zwischen Lebenden und Toten werden sich später als schlichte Sinnestäuschungen herausstellen. Gewonnen ist die Erfahrung von der Flexibilität der Standpunkte. Leben und Tod mögen absolute Grenzen markieren. Aber dazwischen ist eine ganze Menge realer Verschiebungen möglich. Vor ihnen geht sogar die Tradition in die Knie. Sie ist ein Erbe, das verpflichtet. Aber keines, das den Erben gar keinen Spielraum mehr lässt. Insofern ist auch der Tod, den Mills in den späten achtziger Jahren poetisch zu bezwingen suchte, vorerst in die Schranken gewiesen, und dies mit erzählerischen, also recht prosaischen Mitteln. Des Dichters Strasse ist seitdem die Welt, und der Tod hat auf dieser Strasse ein vorläufiges Marschverbot. Details und Abo bestellenJournalistische Qualität und sonntäglicher Lesegenuss jede Woche mit einem Abo der "NZZ am Sonntag". Details und Abo bestellen7 Tage bestens informiert mit dem Kombiabo der Neuen Zürcher Zeitung und der NZZ am Sonntag. Details und Abo bestellenBilden Sie sich täglich Ihre Meinung anhand der unabhängigen Stimme aus der Schweiz: mit einem Auslandsabo der Neuen Zürcher Zeitung. Details und Abo bestellenDas Monatsmagazin zur Neuen Zürcher Zeitung im Einzel Abo. Details und Abo bestellenNZZ Campus bietet Studierenden im Web, auf Social Media und als Heft Wissenswertes und Unterhaltsames für den Alltag. dior taschen online shopDie Obsessionen des spanischen Schriftstellers Juan Jos dior taschen online shopHier seht Ihr meinen Mörder herankommen, so wendet sich der Dichter darum an sein Publikum, ein Mörder, der mich durch die Jahrhunderte, durch so viele Generationen verfolgt. 1988 war das, da sandte Juan Jos Mills, damals etwas über 40 Jahre alt, einen lyrischen Hilferuf an die Welt. Um ihn aber nicht allzu dramatisch zu gestalten, beschränkte er ihn auf jene 177 Exemplare, in denen das Gedicht Mit unbegrabenem Körper damals als Sonderausgabe erschien. Und recht geholfen hat es auch nicht: Du bist nichts, sprach der Dichter damals sich selbst an. Du scheinst ein Bewusstsein, die Summe vergangener und gegenwärtiger Vorstellungen. dior taschen online shop dior taschen outlet dior taschen online shop dior taschen online shop
Differenzen, neue Sichtweisen, Korrekturen dürften daraus entstehen, und genau diesem Phänomen geht Mills auch in seinem jüngsten Roman nach: Meine Strasse war die Welt. Die Strasse, das ist die Strasse, auf der er seine Kindheit verbrachte eine Kindheit, die sich ganz unterschiedlich ausnimmt, je nachdem, aus welcher Perspektive der Knabe sie betrachtet. Aus der normalen Perspektive, der gewöhnlichen, derjenigen des Fussgängers auf der Strasse. Oder aus der eines Kellerfensters im Nachbarhaus, von wo aus dieselbe Strasse ganz anders wirkt: unheimlich, fremd, ja sogar tot. dior taschen online shopJuan Jos Mills, geboren 1946 in Valencia, lebt seit der Kindheit in Madrid, wo er heute als Journalist tätig ist. Für seine Bücher bekam er zahlreiche auch wichtige Preise. Eine ganze Menge Stoff hat sich gebildet, teils lebendiger, teils erkalteter Stoff, der mittlerweile Tradition heisst. Dieser Stoff formt die Welt, oder besser, er formt, was wir für die Welt halten. Die Welt ist ganz wesentlich Sprache, ererbte Sprache, und auch dieses Erbe ist Glück und Last gleichermassen. Ihm verdanken die Menschen ihr intellektuelles Dasein, das Inventar der Weltschauung. Dumm nur, dass es gar nicht so leicht ist, sich von ihm zu lösen. Es ist bisweilen ein wenig rigide, und das ist der Moment, wo Tradition in Erstarrung umschlägt. Und diese Erstarrung droht auch den Dichter zu erfassen, jedenfalls dann, wenn er nicht aufpasst. dior taschen online shop dior taschen online shop dior taschen online shop dior taschen online shopJuan Jos Mills, geboren 1946 in Valencia, lebt seit der Kindheit in Madrid, wo er heute als Journalist tätig ist. Für seine Bücher bekam er zahlreiche auch wichtige Preise. Eine ganze Menge Stoff hat sich gebildet, teils lebendiger, teils erkalteter Stoff, der mittlerweile Tradition heisst. Dieser Stoff formt die Welt, oder besser, er formt, was wir für die Welt halten. Die Welt ist ganz wesentlich Sprache, ererbte Sprache, und auch dieses Erbe ist Glück und Last gleichermassen. Ihm verdanken die Menschen ihr intellektuelles Dasein, das Inventar der Weltschauung. Dumm nur, dass es gar nicht so leicht ist, sich von ihm zu lösen. Es ist bisweilen ein wenig rigide, und das ist der Moment, wo Tradition in Erstarrung umschlägt. Und diese Erstarrung droht auch den Dichter zu erfassen, jedenfalls dann, wenn er nicht aufpasst. dior taschen online shop
Aus dem Kellerfenster führt der Weg schnurstracks in eine Geisterstadt, eine Stadt, in der die Perspektiven sich so verkehren wie in dem Film The Sixth Sense, in dem die Lebenden die Toten sind und umgekehrt. Aber handelt es sich wirklich um Gegensätze? Nicht unbedingt, findet der Erzähler, um stattdessen seine eigenen Eindrücke vorzustellen. Immer mehr wurde ihm klar, schreibt er, dass der Tod nichts weiter war als eine Verschiebung innerhalb des Lebens. Aber was ich sah, das waren vor allem die unsichtbaren Verknüpfungen, die all das einten, und diese Verknüpfungen waren so solide, dass in tiefster Wirklichkeit alles eine usserung desselben war. dior taschen online shop dior taschen online shopBefreiung aus dem SprachgefängnisSich von diesen Vorstellungen frei zu machen das könnte man als das zentrale Thema von Mills' sämtlichen Büchern bezeichnen. Weg von hier, fort aus dem Sprachgefängnis, hin zur Freiheit, wie immer sie auch aussehen möge. Dass diese Flucht allerdings auch zu nichts führt, diese Erfahrung kann man als das meist recht still durchlebte Drama seiner Protagonisten bezeichnen. Es ist ein Drama, das regelmässig zu Obsessionen führt, ein weiter zentraler Begriff in Mills' Welt. Eine Protagonistin des Romans Zwei Frauen in Prag erdichtet sich Tag für Tag neue Identitäten und Lebensgeschichten, und zwar so intensiv, dass sie zwischen Wahn und Wirklichkeit kaum mehr unterscheiden kann. Und in Die alphabetische Ordnung sucht ein Mann den Lauf der Welt dadurch zu korrigieren, dass er manche Begriffe aus dem Wortschatz zu tilgen versucht: Ist das Wort weg, so die trübe Hoffnung, verflüchtigt sich bald auch der Gegenstand. Dem magischen Anflug eines solchen Denkens geht Mills auch in seinen Essays und Glossen in der Tageszeitung El Pas nach, die er dort jeden Freitag veröffentlicht. dior taschen online shop dior handtaschen SinnestäuschungenDas klingt arg esoterisch, aber Mills ist zu sehr Autor, um sich selbst allzu wörtlich zu nehmen. Die vermeintlichen Verschiebungen zwischen Lebenden und Toten werden sich später als schlichte Sinnestäuschungen herausstellen. Gewonnen ist die Erfahrung von der Flexibilität der Standpunkte. Leben und Tod mögen absolute Grenzen markieren. Aber dazwischen ist eine ganze Menge realer Verschiebungen möglich. Vor ihnen geht sogar die Tradition in die Knie. Sie ist ein Erbe, das verpflichtet. Aber keines, das den Erben gar keinen Spielraum mehr lässt. Insofern ist auch der Tod, den Mills in den späten achtziger Jahren poetisch zu bezwingen suchte, vorerst in die Schranken gewiesen, und dies mit erzählerischen, also recht prosaischen Mitteln. Des Dichters Strasse ist seitdem die Welt, und der Tod hat auf dieser Strasse ein vorläufiges Marschverbot. Details und Abo bestellenJournalistische Qualität und sonntäglicher Lesegenuss jede Woche mit einem Abo der "NZZ am Sonntag". Details und Abo bestellen7 Tage bestens informiert mit dem Kombiabo der Neuen Zürcher Zeitung und der NZZ am Sonntag. Details und Abo bestellenBilden Sie sich täglich Ihre Meinung anhand der unabhängigen Stimme aus der Schweiz: mit einem Auslandsabo der Neuen Zürcher Zeitung. Details und Abo bestellenDas Monatsmagazin zur Neuen Zürcher Zeitung im Einzel Abo. Details und Abo bestellenNZZ Campus bietet Studierenden im Web, auf Social Media und als Heft Wissenswertes und Unterhaltsames für den Alltag. dior taschen online shopJuan Jos Mills, geboren 1946 in Valencia, lebt seit der Kindheit in Madrid, wo er heute als Journalist tätig ist. Für seine Bücher bekam er zahlreiche auch wichtige Preise. Eine ganze Menge Stoff hat sich gebildet, teils lebendiger, teils erkalteter Stoff, der mittlerweile Tradition heisst. Dieser Stoff formt die Welt, oder besser, er formt, was wir für die Welt halten. Die Welt ist ganz wesentlich Sprache, ererbte Sprache, und auch dieses Erbe ist Glück und Last gleichermassen. Ihm verdanken die Menschen ihr intellektuelles Dasein, das Inventar der Weltschauung. Dumm nur, dass es gar nicht so leicht ist, sich von ihm zu lösen. Es ist bisweilen ein wenig rigide, und das ist der Moment, wo Tradition in Erstarrung umschlägt. Und diese Erstarrung droht auch den Dichter zu erfassen, jedenfalls dann, wenn er nicht aufpasst. dior taschen online shop